Bürger*innen sind Expert*innen für ihre Kommune: Sie kennen ihre Umgebung und verfügen über Wissen, das Verwaltungsorganen ggf. länger verborgen bleibt - wo es regelmäßig zu Konflikten im Straßenverkehr kommt, welche Ehrenämter es in einer Gegend gibt oder wo vielleicht neue Bänke benötigt werden. Mit verschiedenen Methoden können Kommunen Bürger*innen ermutigen, solche Daten mit ihnen zu teilen. Portale mit der Möglichkeit, auf einer Karte je nach Fragestellung unterschiedliche Informationen – beispielsweise zu Erfrischungsorten oder zum Wasserstand der lokalen Gewässer – einzutragen, bieten das Potenzial, Bürger*innen miteinzubeziehen und gleichzeitig Städte und Gemeinden schneller bedarfsgerecht zu gestalten. Ähnlich funktionieren auch Mängelmelder, also Portale oder Apps, über die Bürger*innen auf Schäden oder Verschmutzungen hinweisen können und so den Kommunen helfen, effektiver zu reagieren.
Kommunen können in der Stadtgestaltung immens von der Expertise der Bürger*innen profitieren. Durch offene Angebote zum Datensammeln kann zudem die Bindung zwischen Bürger*innen und der Verwaltung gestärkt werden. Vor der Etablierung von Projekten jeglicher Art sollte allerdings sichergestellt werden, dass die dafür notwendigen personellen und zeitlichen Ressourcen vorhanden sind. Insbesondere Formate wie ein Mängelmelder müssen adäquat betreut werden, um Feedback an die Bürger*innen zu geben und eine Behebung der entsprechenden Mängel anzustoßen. Hier sollten sich Kommunen nicht von möglichem negativen Feedback abschrecken lassen, sondern mit dem Portal auch proaktiv auf Bürger*innen zugehen und ihnen das Gefühl vermitteln, gehört zu werden.
Um global nachhaltige Strukturen zu schaffen, haben die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sich 17 Ziele bis 2030 gesetzt, die in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung festgehalten sind.